Ortsbürgermeister Achim Lampe begrüßte am neu gestalteten Dreieck in der Dorfmitte zahlreiche Hilwartshäuserinnen und Hilwartshäuser, die gekommen waren, um die Aufstellung des Maibaumes zuzusehen.
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Auszug aus der Rede des Ortsbürgermeisters Achim Lampe (SPD) zum 1. Mai
Liebe Hilwartshäuserinnen, liebe Hilwartshäuser!
Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, ist ein Feiertag mit großer Geschichte. Er geht zurück auf das Haymarket-Massaker in Chicago am 1. Mai 1886. Die Gewerkschaften hatten zu einem Streik aufgerufen, um den Achtstundentag und bessere Bezahlung zu fordern. Der Tag endete blutig und zahlreiche Demonstranten wurden von der Polizei erschossen.
Seitdem hat sich die Welt massiv verändert, manchmal auch zum Guten. Dennoch sind Forderungen nach Vollbeschäftigung, gerechte Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen aktuell wie eh und jeh. Wir müssen mit aller Kraft nach Vollbeschäftigung streben, weil Arbeit eine ganz besondere Bedeutung hat, denn sie schafft nicht nur Einkommen, sondern sie ermöglicht es uns auf eigenen Beinen zu stehen und schafft Stolz und Würde.
Wir sind gegen den Slogan der Schwarz-Gelben, wonach angeblich alles „Sozial ist, was Arbeit schafft“, egal zu welchen Bedingungen. Dabei würde der Wert und die Würde der Arbeit systematisch ruiniert, es würde nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Schutz- und Rechtlosigkeit treiben.Gemeinsam mit den Gewerkschaften setzen wir auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit, humane und faire Arbeitsbedingungen, Anspruch auf eine ordentliche soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit, bei Krankheit und im Alter.
Bei uns in Deutschland muss zwar niemand hungern, aber acht Millionen Menschen arbeiten zu Niedriglöhnen, teilweise zu Dumpinglöhnen von 3,50 Euro pro Stunde. Das ist empörend und entwürdigend. Die Sozialdemokratenund die Gewerkschaften fordern einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro.
Zur Zeit werden lediglich 50 Prozent der Auszubildenden in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis übernommen. Das ist unverantwortlich. Wir fordern für alle Auszubildenden die Übernahme nach der Lehre. Das ist Verantwortung für unsere Zukunft!
Die Arbeitslosigkeit ist gesunken, jetzt aber muss auch die Teilhabe am Wohlstand steigen. Jetzt ist es Zeit fü rbessere Löhne, für ordentliche Einkommen, von denen Familien anständig leben können.
Die Regierung ist bei der Leiharbeit tatenlos. In immer mehr Unternehmen bilden Leiharbeiter inzwischen eine Quasi-Stammbelegschaft – allerdings eine Belegschaft zweiter Klasse. Jeder achte Leiharbeiter ist auf eine Aufstockung durch staatlich eHilfe angewiesen. Sie verdienen oft bis zu 50 Prozent wenigerals die fest Angestellten. Wir wollen nicht die Leiharbeit grundsätzlich abschaffen. Sie ist sinnvoll, wenn sie kurzfristig Auftragsspitzen überbrücken soll. Aber wir wollen, dass sie endlich so eingesetzt wird, wie sie gedacht war und nicht als Instrument, um dauerhaft Lohndrückerei und Tarifflucht zu fördern.
Wir fordern eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Und zwar nach einer kurzen Einarbeitungszeit und nicht erst nach sechs oder neun Monaten, wie es die Schwarz-Gelbe Klientelkoalition perfider-weise plant. Wir stehen für eine Gesellschaft, in der die Menschen von ihrer Arbeit leben können. Für eine Gesellschaft, an der alle auf Augenhöhe teilhaben und in der alle die gleichen Aufstiegschancen haben.Deshalb werden wir weiter für gute Arbeit, gerechte Löhne, mehr Bildung und soziale Gerechtigkeit kämpfen. Gemeinsam mit den Beschäftigten, mit den Gewerkschaften und mit allen, die das Leben nicht nur für einige verbessern wollen, sondern für alle.